Feierliche Übergabe im Frauenkrankenhaus „Bertha Calderon“

Fernsehreportage auf allen Kanälen Nicaraguas

Ich erinnere mich gerne an die Spendenübergabe 1995 an das KHS-„Bertha Calderon“. Damals bedankte sich die Direktorin vor versammelter Schwesternschaft anlässlich des internationalen Frauentages für die großzügige Spende, umarmte mich und hat vor Rührung geweint.

Bei meiner Besichtigung im Jahre 2000 hatte ich 2000.-USD Spendengelder für die Renovierung und Neubau von sanitären Anlagen zur Verfügung gestellt. Die Bauaufsicht, sowie den Kauf der Materialien hatte ein deutscher Pensionist, Peter Mätschke, fachmännisch übernommen.

Bei meiner diesjährigen Besichtigung war ich angenehm über die Bauausführung überrascht, sechs neue Duschen und vier Klos waren gebaut worden, in schönen Farben gestrichen, sehr sauber, die auch mit Rollstuhl erreicht und benutzt werden können. Eine Freude für alle.

Wegen der Angst vor möglichen Erdbeben sind alle Krankenzimmer usw. ebenerdig angelegt worden. Neue Fluchtwege wurden errichtet. Man kann sich hier wohl fühlen, es ist allerhand geschehen seit meinem letzten Besuch. Natürlich fehlt es noch an vielen Dingen. Diesmal konnte ich unter anderem 5 KHS-Betten übergeben, wenn man bedenkt, dass ein neues Bett ca. 1500.-USD kostet, erkennt man erst den echten Wert dieser Spende. Dazu einige Nachtkästchen, 10 Matratzen, Rollstühle, Gehhilfen, Verbandsmaterial aller Art und Menge.

Auf Wunsch der Direktorin übergaben wir ,Hanny und ich, auch eine Nähmaschine, die von ihr sofort fachmännisch geprüft wurde. Eine Nähmaschine ist bereits für Flickarbeiten vorhanden, die Näherin kommt mit ihrer Arbeit kaum nach. Gott sei Dank habe ich mich mit der Nähmaschine nicht blamiert, sie hätte auch streiken können. Alle Spenden wurden gestapelt und katalogisiert.

Bei der routinemäßigen Überprüfung der Pakete entdeckte ich wieder ein Paket FW-Schläuchen und Speziqalverteilern, das eigentlich für die FW von Boaco bestimmt war. Was ich vorher nicht wußte, das Krankenhaus hatte eine eigene Feuerwehr für den Ernstfall. Der verantwortliche FW Kommandant, ein Arzt, freute sich über das versehentliche Paket und sagte mir, dass er die Ausrüstung dringend bräuchte, weil es an allem fehle.
Bei den drei Krankensälen mit jeweils ca. 30 Betten könnte man noch allerlei Gutes tun, z.B. Einbau von Deckenventilatoren. Ausgiebig ließ ich mir die Krebsabteilung zeigen, die zur Zeit mit ca. 30 Patientinnen belegt ist. Nachbehandlung wie Bestrahlung und Chemotherapie gibt es scheinbar nicht, zumindest wurde mir kein solcher Fall gezeigt. Die Behandlung ist zwar kostenlos, aber wer bezahlt die teuren Medikamente? Eine seltene Ausnahme, irgendeine politische Partei hat die Nachbehandlung einer 20-Jährigen Frau mit Medikamenten übernommen, die Mitglied dieser Partei war. Ich weiß nicht, wie lange diese Partei diese Ausgaben übernehmen kann. Trotzdem eine bemerkenswerte Tat. Zur Nachahmung empfohlen.


450 Kochtöpfe ins Lager für Obdachlose nach Hurricane "Mitch"

Zur offiziellen Übergaben der Hilfsgüter waren Reporter der Tageszeitung "Nuevo Diario" erschienen. Ohne mein Wissen war auch das Fernsehen mit gleich zwei Kameras erschienen. Ich musste einige Pakete öffnen, Rollstühle vorführen usw. Den Bericht in der Tageszeitung habe ich leider nicht erhalten. Der Fernsehbericht wurde noch am gleichen Tag abends auf allen Kanälen mehrmals ausgestrahlt und war für die Präsidentin und mich ein großer Erfolg.

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