06. Montag, 15. April 2002 - ein erfolgreicher Tag

Es war kein Tag wie jeder andere. Um 7 Uhr 40 war ich bei der Bodega der Caritas, obwohl ich genau wußte, daß erst um 8 Uhr geöffnet wird. Ich glaubte meinen Augen nicht zu trauen, meine beiden Container standen da, zum Ausladen bereit. Welch eine Freude. Die ewige Warterei der letzten 3 Tage hatte sich gelohnt. Angeblich kamen die beiden Container schon am Freitagnacht bei der Bodega an. Wie sie dann durch den Zoll kamen, ist mir ein Rätsel. Was mache ich ohne Helfer und Arbeiter ?
Ganz einfach telefonieren, ja aber wie ?
Ich wollte in der Not meine "Damas" anrufen, aber wie ? Die Geschäfte machen erst nach 8 Uhr oder gar 9 Uhr auf. Endlich konnte ich bei einer Privatperson ein Handy "auftreiben" und meine Damas verständigen. Inzwischen war auch die Chefin der Bodega anwesend, die sofort die Bodega und die Container öffnete.
Auf los geht's los. Mir standen 4 Deutsche und 8 Arbeiter zur Verfügung, die alle flott gearbeitet haben, manchmal auch zu schnell für mich.
Nach der Entleerung des 1.Containers gönnten wir uns eine Tasse Kaffee mit deutschem Kuchen, gespendet von den Damas. Geschwitzt habe ich, kein Wunder bei 39 Grad im Schatten.
Verteilt habe ich nur noch nach Schema "f", mir war alles Wurst. Die einzelnen Pakete war ja alle beschriftet. Niemand hat gemurrt oder geschimpft, jeder hat das getan, was er konnte, sei es organisatorisch, sei es praktisch. Bezahlt habe ich mit Naturalien. Einige Arbeiter wünschten sich Stofftiere, einer einen Rucksack mit Schulmaterial. Die Chefin der Bodega einen Kochtopf. Mein Fuß war geschwollen, wie noch nie, habe ich erst bemerkt, als alles entladen war.

zurück | weiter