Um 8 Uhr 30 waren wir, Dr. Ronald und ich, schon bei der Bodega, der Lagerhalle der Caritas. Ronald war etwas nervös. Ich wußte nicht, warum. Daß die PRENSA kommen würde, wußte ich, aber sonst nichts. Das war auch gut so.
Punkt 9 Uhr kam eine "Menschenschar", ca. 30-40 Leute, ich wurde der Vizeministerin des Gesundheitsministeriums vorgestellt, dem Direktor des MINSA (der in Deutschland 4 Jahre studiert hatte), es erschienen noch zahlreiche Angestellte, Ärzte, Reporter, Fernsehexperten von Kanal 2 und 12 und viele andere mehr, was weiß ich woher. Man lobte mich "über den Schelln König", wie man so sagt. Mehrmals mußte ich meinen Namen aufschreiben, weil niemand meinen Namen aussprechen konnte. Überall war ich nur Mr. Karl.
Meine Donaciones für die Krankenhäuser in Boaco, Leon, das Frauenkrankenhaus Berta Calderon und die Augenklinik wurden vorgestellt und gefilmt. Ein Massenaufgebot, das ich persönlich noch nie erlebt habe.
Die Spenden wollte das Gesundheitsministerium persönlich an die Krankenhäuser übergeben. Das war in den letzten Jahren nicht so. Nach zwei Stunden war der ganze Spuk vorbei.
Für den Nachmittag hatte ich die Damas volotarias alemanes, Kolping, die Oberin vom Orden der "Mutter Theresa", die Alcadia (Stadt) Diria, das Altenheim Asilo de ancianos San Pedro Claver geladen, damit sie ihre Spenden abholen. Da war allerhand los.
Alle waren sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Die Damas bekamen jede eine Karton Waschpulver "Weißer Riese", das hier sehr begehrt ist. Erst nach Abschluß der Verteilung hatte ich wieder Zeit, um mich um einen geschwollenen Fuß zu kümmern, schlimm, Füße hochlagern, war die einzig richtige Therapie.